Ansaat von Regiosaatgut
Soll eine Saatgutmischung auf landwirtschaftlichen Flächen angesät werden, ist die Verwendung von Saatgut aus dem jeweiligen Ursprungsgebiet, von sogenanntem Regiosaatgut, seit 2020 rechtlich bindend. Die Kosten für Saatgutmischungen variieren stark und hängen von der Anzahl der Arten, dem Kräuteranteil und einer möglichen Bio-Zertifizierung ab. Für FFH-Lebensraumtypen können Standardmischungen bei einschlägigen Saatgutherstellern erworben werden. Unter Berücksichtigung der Standorteigenschaften können zudem auch individuelle Mischungen erstellt werden.
Die durchschnittlichen Kosten für Regiosaatgut liegen zwischen 2.000 und 6.000 Euro pro Hektar bei großen Abnahmemengen. Mischungen mit einem höheren Kräuteranteil sind in der Regel teurer, werden aber bevorzugt für die Wiederherstellung von artenreichem Grünland verwendet.
Zusätzlich zu den Kosten für Saatgut müssen für die Berechnung noch weitere Posten berücksichtigt werden, darunter Kosten für die Durchführung der Arbeitsgänge mit den vorgesehenen Maschinen, die Kosten der Arbeitszeit sowie anteilige Fixkosten. Zum Ablauf des Verfahrens gibt es hier weitere Informationen.
Beispielhaft wurde die Ansaat einer nach VWW-Regiosaaten zertifizierten Regiosaatgutmischung mit 49 Arten als Einzelkosten berechnet, bei dem eine Glatthaferwiese auf einem ehemaligen Acker eingesät wurde (Box 1).
Bilanz: Die gesamten Einzelkosten belaufen sich in diesem Fall auf 4.056 Euro pro Hektar. Die größte Kostenposition sind dabei die Kosten des Saatgutes mit ca. 3.700 Euro pro Hektar.