Übertrag von Druschgut
Die Verwendung von Druschgut bietet einige ökologische Vorteile und hat durch die Lagerfähigkeit und das geringere Volumen des getrockneten Materials weniger logistische Einschränkungen als die Mahdgutübertragung. Bei großflächigen Ernten kann ein Mähdrescher eingesetzt werden, der leicht an die Anforderungen angepasst werden kann. Samenmaterial kann auch durch Ausbürsten gewonnen werden.
Druschgut enthält oft Pflanzenreste, die bei Bedarf vor der Trocknung des Materials entfernt werden können. Dieser zusätzliche Arbeitsschritt ist bei der Kostenberechnung zu berücksichtigen. Ist eine Reinigung nicht möglich, müssen die schlechteren Fließeigenschaften des getrockneten Materials bei der Aussaat in Kauf genommen werden. Das Druschgut kann dann zwar alternativ mit einem Kalk- oder Düngerstreuer oder per Hand ausgebracht werden, was aber unter Umständen ebenfalls zu höheren Kosten führt. Zum Ablauf des Verfahrens gibt es hier weitere Informationen.
Beispielhaft wurden die Kosten für die Renaturierung einer Ackerfläche mit Druschgut berechnet, die dadurch zu einer frischen Variante einer Glatthaferwiese umgewandelt und danach beweidet werden sollte (Box 3).
Bilanz: Die Kosten für die Druschgutübertragung betragen 952 Euro pro Hektar, wobei ohne Entschädigung für den entgangenen Heuertrag nur 467 Euro pro Hektar anfallen. Die Druschgutgewinnung mit einem kleinen Mähdrescher ist kostengünstiger als der Kauf einer Regiosaatgutmischung. Trotz der vergleichsweisen großen Distanz sind die Transportkosten gering, da das Druschgut mit einem Transporter zur Empfängerfläche gebracht werden kann.