Mahdgutübertragung
Das Verfahren
Die Mahdgutübertragung ist ein Verfahren, bei dem artenreiche Spenderflächen in der Saatreife möglichst vieler Zielarten - Gräser und Kräuter - gemäht und im Anschluss geschwadet werden. Das frisch geworbene Material wird direkt im Anschluss ohne Zwischenlagerung auf die zuvor vorbereitete Empfängerfläche aufgebracht. Diese sollte räumlich nahe bei der Spenderfläche liegen. Für die Aufnahme des Mahdgutes, den Transport und die Ausbringung des Spendermaterials wird in der Regel konventionelle landwirtschaftliche Mäh- und Ladetechnik eingesetzt. Im Vergleich zu anderen Verfahren stellt die Mahdgutübertragung das schnellste Verfahren dar.
Die Mahdgutübertragung kann mit einer vorangegangenen Aussaat von Druschgut oder Regio-Saatgut kombiniert werden, um ein breiteres Artenspektrum zu erreichen.
Voraussetzungen
- Geeignete, möglichst artenreiche Spenderflächen sind vorhanden
- Spenderflächen und Empfängerflächen liegen nah beieinander
- Mahdgutgewinnung und Ausbringung müssen zum Zeitpunkt der Samenreife der Spenderflächen erfolgen und daher gut aufeinander abgestimmt sein
- Die Wiesenbewirtschafter müssen bereit sein, bei der Spenderwiese auf die Futtergewinnung zu verzichten. Ein wirtschaftlicher Verlust kann durch eine Entschädigungszahlung ausgeglichen werden.
Vorteile
- Übertragung eines großen autochthonen Pflanzenartenspektrums, bei frischem Material wird auch ein großer Anteil der oberflächlichen Biozönose übertragen
- Durch Mulchschicht Schutz vor Austrocknung der Keimlinge, Beschattung des Bodens, Abmildern von Temperaturschwankungen, effektiver Erosionsschutz
- In der Regel mit gängigen landwirtschaftlichen Maschinen durchführbar, keine Spezialmaschinen notwendig
- Alternative Nutzungsmöglichkeit für Flächen mit geringem Futterwert, in Abhängigkeit vom Arteninventar
- Möglich für frühere und spätere Schnittzeitpunkte